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Konzert im Alten Bahnhof – Wood & Whisky

Konzert im Alten Bahnhof – Wood & Whisky

Die Lokation für eine Premiere hätte nicht besser gewählt werden können: der alte Bahnhof in Schmidmühlen. Urig mit viel Geschichte und Kultur bot der Bahnhof einer neuen Band die passende Bühne für ihr Premierenkonzert: Wood & Whisky. Das sind Claudia Lihring, Heiner Winkeler und Martin Höllriegl – zwei Gitarren, drei Stimmen. In den Zeiten der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie starteten die beiden Musiker Heiner Winkeler und Martin Höllriegl ihr Projekt nur für sich selbst – nichtsahnend, dass daraus einmal eine konzertreife Formation werden würde. Die beiden kennen sich seit zwei Jahrzehnten aus mehreren Formationen und spielen bis heute in den Bands „The Bul´s Brothers“ (Funk/ Soul) und „The Rooster Crows“ (Folk, Country, Bluegrass) zusammen. Winkeler und Höllriegl begannen mit meist tief in die Nacht reichenden Proben in einer Klavierbauerwerkstatt. Als Ablage für Notizen, Utensil für die Gitarren und zum Abstellen des unabdingbar gewordenen schottischen Destillats wurde kurzerhand eine hundertjährige hölzerne Umzugskiste herangezogen. Dieses Bild verursachte schließlich den Namen der Band. Nach über einem Jahr der Gründung kam es zu dem glücklichen Zufall, dass Claudia Lihring, die seit zwölf Jahren nicht mehr auf der Bühne stand, zum Duo stieß, unter dem Vorbehalt, dass sie nicht mehr live auftreten wollte. Und so entstand ein Trio mit ungewöhnlichem Ansatz: Das ganze Programm ist nicht mehr oder weniger als eine Ansammlung ihrer Lieblingsstücke, welche die drei schon lange einmal spielen wollten. Unkonventionell, weil es nie für Zuhörer gedacht war. Favoriten aus dem riesigen Americana-Katalog – Folk, Singer Songwriter, Blues, Country. Mit dabei sind Klassiker von John Prine, Bob Dylan, John Denver, Etta James, Mississippi John Hurt, Sam Cooke, Simon & Garfunkel, viele davon völlig neu arrangiert. Aber auch Perlen aus der modernen Folk-Szene wie Norah Jones, Mandolin Orange (Watchhouse), Jason Isbell, Sarah Jarosz, Parker Millsap, The Milk Carton Kids, The Wood Brothers oder Jeffrey Foucault, formten die drei in ihren reduzierten akustischen Sound. Zu guter letzt finden sich auch nahezu unbekannte Songs und Interpreten, die selten irgendeinen Zuhörer erreichten. Songs des „dritten genialen Geschichtenerzählers“ Blaze Foley oder „Your Water“ von Sarah Jarosz im Duo mit Parker Millsap. Unkompliziert sollte es sein. Deshalb verzichteten sie von Anfang an auf eine Verstärkung. Kein Mikrofon vor dem Gesicht, keine Gitarre am Kabel war die Devise. Kein Einzählen, sondern anfangen, wie es beliebt. Das ist auch genauso geblieben – bis auf ein einziges handwerklich gebautes Mikrofon auf der immer noch selben Holzkiste, das den kompletten akustischen Klang der Stimmen und Gitarren ins Publikum trägt.